Freitag, März 31, 2006

I don't feel cool, feel cool at all...

Puuh... dem Tod von der Schippe gesprungen... doch dazu später.

Mein Bruder hat heute sein Abiturzeugniss bekommen und danach waren wir(Mama, Oma, Opa, Oma, Hannes und ich) beim Chinesen essen... so wie 9 andere Abiturienten seines Jahrgangs auch... lustig wars. Und stolz bin ich auf meinen Bruder. Stolz auf seinen Jahrgang, auf die vier Schüler mit dem 1,0 Schnitt, auf Sandra an der Klarinette, auf den Abi-Chor, den Johanna Rauch geleitet hat... auf sie alle eben. Nun sind sie weg... morgen nochmal Abi-Ball und dann weg. So viele nette Leute... ich vermisse sie schon ein bisschen.

Jedenfalls sind wir grade vom Chinesen zurück(Mein Bruder und ich sind in einem Auto gefahren) und Hannes hat sich beim Überholen etwas verkalkuliert, sodass wir plötzlich auf der linken Spur eine Vollbremsung machen mussten, um nicht mit dem entgegen kommenden Auto zusammen zu stoßen... trotzdem halte ich meinen Bruder für einen sicheren Autofahrer und würde mich ihm jederzeit anvertrauen. Die Schocksekunde war trotzdem da und im Hintergrund lief: "I don't feel cool, feel cool at all, I don't think I'll make it to the show, there's this girl I can't get out of my head, there's this girl I can't get out of my head, everybody's feeling cool playing rock 'n roll, but I don't feel cool, feel cool at all..."

Ein Lied ohne echten Höhenpunkt und ohne echten Refrain und ganz ruhig... aber ich liebe es.

Donnerstag, März 30, 2006

Würde ich den Menschen ausliefern, den ich liebe?

Ich habe gerade "Das Leben der anderen" gesehen und bin irgendwie entsetzt, wie wenig ich selbst über diese Zeit, über die Stasi und die Partei, über das alles eben weiß. In dem Film wurden einige Seiten beleuchtet und durchaus verschiedene Handlungsstränge waren gleichgewichtet... vor allem bei mir hängengeblieben ist aber der, der eigentlich in jeden Film eingebaut wird: Die kitschige Romanze. Würde ich den Menschen ausliefern, den ich liebe, wenn man mir dafür mein ganzes Leben bietet? Würde ich?

Hat es Sinn, über sich zu verzweifeln wegen etwas, das man noch gar nicht getan hat und vielleicht niemals tun wird? Nein? Aber falsch wäre es, oder? Wäre es nicht falsch? Ich weiß nicht, ob ich das könnte, mein Leben aufgeben und zwar für immer und ganz. Weil ich nicht denke, dass diese Bedingungslosigkeit von einst je zurückkehrt und dass keiner für mich je wieder unentbehrlich wird, nicht unentbehrlicher als mein Leben, mein Schreiben, mein Denken, mein Fühlen... keiner wird das wohl je wieder schaffen. Ich würde den Menschen ausliefern, von dem ich behauptet hätte, ich würde ihn lieben... einfach weil es wohl Dinge gibt, die ich noch mehr liebe... und vielleicht, wenn ich Glück habe, ist das mein Stolz und dann kann ich es vielleicht ertragen, zu sterben, um leben zu können...

Worum es geht? Dass ich mir gar nicht mehr so sicher bin, wie gefestigt mein Glaube an all das hier ist. Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich mein Weltbild, meinen Idealismus zu diesem Preis verteidigen würde... ich weiß es nicht. Und das heißt, dass die Möglichkeit besteht, dass ich es nicht tue. Einfach nicht. Und dann? Bin ich dann einer dieser Menschen geworden, die ich immer feige nannte? Hat meine ganze Liebe zum Fanatismus am Ende nichts halten können? Und hatten die anderen immer Recht, die sagten, dass sei alles nicht so einfach? Hatten sie Recht, die sagten, ich sei nicht so stark? Hatten sie?

Ich habe mit Erschrecken festgestellt, dass wir keine einzige CD mit Beethoven im Haus haben... dabei brauche ich das ganz dringend, wenn ich so bin, wie jetzt. Keine Worte, nur meine Gedanken und dazu der Wind aus den Boxen.

Und dabei habe ich immer gedacht, dass ich nicht breche, ich nicht. Habe immer gedacht, ich würde mir immer sicher sein. Ich wollte dem "unbedachten Heroismus" frönen... ich will mich nicht - NIE - von meiner eigenen Schwäche besiegen lassen... weil ich sonst sterben muss. Nur noch sterben kann. Wenn ich nicht mehr als die leben kann, die ich immer glaubte zu sein. Wenn ich die bin, mit der ich nicht mehr leben kann.
Habe ich es mir dann zu leicht gemacht? Hätte ich versuchen sollen, alles zu retten und nicht bloß, es zu rächen? Was macht man, wenn man ist, als der man nicht sein kann?

"Wir haben ja hier nicht mal Bananen!"

Die Sozi-Stunde heute hat mal wieder viele Fragen in meinem Kopf hinterlassen... Würde ich nach Deutschland einwandern, wenn ich anderswo geboren und aufgewachsen wäre? Sandra meinte dazu nur: "Wir haben ja hier nicht mal Bananen!" und formulierte so ein "Nein", das alle meine Kontraargumente geschickt vereinte: Das Wetter hier ist wirklich nicht besonders, was sich wiederum auf die Mentalität der Menschen auswirkt... aber sonst? Ich finde Deutschland eigentlich ganz hübsch, muss ich sagen. Ich komme zurück. Ich möchte gerne eine Weile ins Ausland, aber ich komme zurück. Weil ich unsere deutsche Sprache so liebe und unsere Kultur, dass die Kassiererin im Supermarkt nicht dauergrinsen und dass die Busse immer so verdammt pünktlich sind, dass man hier aus Höflichkeit nicht wildfremde Menschen anspricht und trotzdem manchmal mit ihnen über Gott und die Welt redet, dass wir so gerne Umfragen ausfüllen und Psychotests machen, dass wir allem gegenüber so skeptisch sind und immer nach einer besseren Lösung suchen... doch, ich mag Deutschland.
Und ich mag uns. Ich mag wie wir uns akribisch selbst sezieren und dass wir so gerne stolz auf uns sind - wenn wir nach gründlicher Suche etwas gefunden haben, auf das wir an uns stolz sein können. Ich mag, dass wir so gerne einzeln und individuell sein wollen und gleichzeitig immer ein Gemeinschaftsgefühl suchen, etwas, das uns trägt. Ich mag, wie wir "Zuhause" suchen. Und dass das irgendwie immer ein bisschen woanders zu sein scheint. Ich mag unsere Paranoia, unsere Panik bei neuen Statistik über Gasemission oder Feinstaub und unsere Neugier, wie wir da so auf dem Fensterbrett hängen und auf die Straße schauen, um nur nichts zu verpassen... Ich finde, wir sind ein sympathisches Völkchen. Und ich möchte hier leben.

Dienstag, März 28, 2006

Es wird Frühling - ich suche dich!

Es wird Frühling. Die Luft ist weich, das Lächeln wird leichter und mir fehlt zum Sommer eigentlich nur noch eins: Du.

Am Besten ist, wenn du Mathe nicht kannst, dafür aber eine leichte Affinität zur französischen Sprache aufweist, musikalisch sollstest du sein und eine angenehme Stimme musst du haben, du darfst nicht immer nur Müll reden, aber es kann ruhig mal Scheiß dabei sein, du solltest tanzen können, mich aber nicht ständig dazu zwingen, ich möchte mir gerne deine Träume anhören, deswegen wär es gut, wenn du welche hast... vielleicht hast du - genau wie ich - Geschwister und manchmal weinst du bei einem traurigen Lied... du solltest den Sommer lieben, aber im Winter auch nicht völlig verzweifeln und mich nur ganz selten auslachen... mich allerdings ruhig öfter mal kritisieren... und nicht jeden Streit zur Apokalypse erklären: Ich meine das nicht so, ich brauch das nur manchmal. Also... vielleicht kommst du einfach so zwischen April und September mal bei mir vorbei?

Montag, März 27, 2006

Warst du wählen? - Ich bin enttäuscht [100. Post]

Warst du wählen? 43% Wahlbeteiligung... das kanns doch echt nicht sein, Leute. Da hätte doch mehr drin sein müssen... CDU stärkste Kraft, gefolgt von PDS und dann SPD, die DVU hats zum Glück mal wieder nicht geschafft, dafür die FDP beinahe auch nicht... Ich bin enttäuscht von dir, wenn du nicht wählen warst. Enttäuscht.


Wir werden in unseren Gesten nie wieder über den Status von Bekannten hinaus kommen. Wenn wir den überhaupt erreichen. Und wenn wir mit demselben Bus fahren, dann schaue ich dezent zur Seite, weil wir uns nicht mehr unterhalten können, wenn wir nur zu zweit sind. Das geht nur im Schutz anderer Gespräche, beiläufig und floskeshaft. Wir haben uns nichts mehr zu sagen, vielleicht auch, weil wir fürchten, dass wir uns irgendwann wieder was zu sagen haben. Vielleicht auch deswegen.

Ach Mann... ich weiß auch nicht. Es bedeutet wie immer gar nichts, aber die Liebe sah auch irgendwie schon mal anders aus...

Sonntag, März 26, 2006

Die Frau mit den schönen Haaren war da...

Wenn ich von Frauen mit schönen Haaren rede, gibt es da immer solche und solche.

Nein, eigentlich stimmt das nicht, es gibt eigentlich solche und eine, bei der das anders ist... also eigentlich meine ich bei einer Frau mit schönen Haaren sowas wie Nelle Porter damals in Ally McBeal(Portia de Rossi is gay *wuhu*)... wie ihr habt das nie geguckt?! Ähm... also die Frau, die ich so beschreibe hat meistens blonde oder rote Haare, die in 98% der Fälle leicht gelockt, lang und viele sind. Für die Leute aus meinem Umfeld: Maria Kluger bekäme das Prädikat "Frau mit schönen Haaren". [Ja vielleicht hab ich nen kleinen Haar-Fetisch]
Und dann ist da die Ausnahme. Bisher die einzige. Und die war heute da. Claudia. Claudia ist die Frau des Cousins meiner Mutter. Und sie hat unter anderem hier in Dessau Architektur studiert und eines ihrer Praktika bei der Renovierung unserer Kirche verbracht, später wurde sie Patin meines kleinen Bruders und als einige Monate danach Helene - Claudias und Stefans Tochter - getauft wurde, war meine Mutter Patin... wir sehen uns - aufgrund der Entfernung zwischen Dresden und Dessau - nun nicht mehr so häufig, aber gestern ist mein kleiner Bruder 4 geworden und da waren die drei Dresdener heute da. Und Claudia hat tolle Haare. Finde ich. Die sind... also die sind ganz fein und ganz leicht, aber nicht zu dünn... die Haare sind auch in geschlossenen Räumen immer ein bisschen wirr. Nicht ungepflegt oder so... sie scheinen bloß der Gravitation nicht an allen Stellen zu folgen. Vielleicht sollte ich das mal fotografieren... na nächstes Mal, wenn ich sie sehe.

Bin verliebt in "The Martial Arts" "... I struggled with the feelings, I don't wanna hide..." das klingt wieder richtig nach Sommer. Aber trotz allem Sonnenschein nicht zu kraftlos. Sehr schön. Will die CD!!! [Übrigens: mir ist aufgefallen, dass der Link zu Tobias Froberg nicht korrekt war. Aber er ist es nun.]

Langsam aber sicher sollte ich mich auf die Mathe-Klausur vorbereiten, schließlich will ich nachher zu Recht in die Nachprüfung...

Samstag, März 25, 2006

Ich will Pop sein! -- Gründe, MySpace zu lieben

Ich will Pop sein, ich habe wunderbare Dinge entdeckt. Von Indie über Punk bis Pop war einiges dabei... Zucker kann ich nur sagen. Und gleichzeitig Gründe, MySpace zu lieben, auch wenn ich das nie richtig hinbekommen habe mit der tollen Seite, aber da sind große Bands... oder welche, die groß werden sollen:

[Das Schöne an MySpace ist ja-- oh damn, jetzt hab ich das essen auf dem herd stehen lassen... *seufz* zum Glück nix passiert, nur Nudeln weich -- ah ja... das Schöne an MySpace ist die Musik und die kann man sich ja immer in dem kleinen Player da anhören und runterladen, wenn sie einem gefällt... also einfach mal machen. Ist toll]

The Besties(Oh so wonderful! Ganz toll: "Prison" und "79 Lorimer")
My Teenage Stride(Das ist das neue Nächtewachen: "Reversal of Redbird" ... oh ich liebe New wave!!!)
The Martial Arts(Da muss ich hin, das muss ich sehen!!!)
Ane Brun(Diese Stimme! Um so was möchte man doch nachts seine Arme legen, oder? Und am 10. April spielt sie in Berlin!)
Tobias Froberg(Um Ane Brun zu vervollständigen...)


So. Ich schaue mich jetzt hier noch ein bisschen um. Wünsche euch noch ein schönes Wochenende!

Freitag, März 24, 2006

Ich möchte mich dir antun.

Ich möchte dir die Liebe zeigen, dich lebendig schweigen, mit dir die Schritte gehen, die mich weiterbringen, ich will dir die Bilder auf die Unterarme malen, die ich in der Erinnerung der Nächte ohne Abend aufsammele, will, dass du das Gefühl kennst, wenn dein Herz einen Schlag aussetzt, in dein Haar greifen, ohne irgendwelche Fragen gestellt zu bekommen, ich möchte deine Augen hierhin lenken und dorthin und überall, wo es neues zu entdecken gibt, ich will an dir gesund werden, so wie ich bereits an anderen erkrankte. Und ich möchte, dass du am Ende verstehst, was mich zu dem gemacht hat, was die Leute heute an mir zu sehen glauben und dass du dich manchmal ein bisschen ärgerst, andere Bilder zu haben und dass du dich noch viel öfter freust, andere Regebogenscherben zu Mustern zu legen.

Vielleicht können wir uns mal auf einen Kaffee treffen. Auch Tee, wenn du magst. Oder einfach ein stilles Wasser. Ich bin da flexibel.

Donnerstag, März 23, 2006

Lass uns die Szene noch einmal drehen!

Ich schaue kitschige Filme. Viel zu viele. Aber wozu ist man sonst krank an den Fernseher mit Premiere gefesselt? ... Morgen geht es wohl wieder in die Schule... weiß gar nicht, was ich da noch soll.

Lass uns die Szene noch einmal drehen! ... Weiß gar nicht welche, weiß gar nicht mit wem. Weiß es nicht mehr.

Dienstag, März 21, 2006

"Wir sind gar nicht so viele Eltern..." -- Für alle meine Brüder und ganz besonders den einen

Das sagte meine Mutter heute, als mein kleiner Bruder forderte: "Ich will auf dem Sofa mit allen Eltern kuscheln!", was im ersten Moment logisch klingt, erscheint mir im zweiten gar nicht mehr so richtig. Kommt eben darauf an, wie man Eltern definiert. Ich denke, wir alle: Oma, Johannes, Mama, Papa und ich erziehen ihn gemeinsam. Und ich kann jetzt vielleicht ein bisschen besser nachvollziehen, warum mein großer Bruder bestimmte Sachen gemacht hat...
Aber damals hab ich ihn gehasst dafür. Habe ihn gehasst, als ich sturzbetrunken durchs Kreuzer steuerte und er meinen Becher Wasser wegkippte, weil er dachte, es sei Wodka. Habe ihn gehasst, wenn er gewichtig meinte, ich sollte nicht so viel rauchen, obwohl er selbst rauchte. Wenn er bezweifelte, dass meine Freunde gut für mich waren. Ich habe ihn gehasst, als er meine Musik mit abfälligen Bemerkungen abtat. Ich habe ihn gehasst, als er nach meinem ersten Auftritt sagte, die guten Dinge wären ja erst danach gekommen und es war mir egal, ob er Recht hatte, oder nicht. Ich habe ihn gehasst, wenn er sich zu meinen Freunden mit einlud, währenddessen aber behauptet, ich hätte ja gar keine richtigen oder keine netten, oder wie auch immer er es sagte. Habe ihn gehasst, als er mich Illusionistin nannte, als er mich schrecklich naiv schimpfte. Und ich habe ihn gehasst, in jedem Moment, in dem er fragte, warum ich eigentlich den ganzen "Schrums" schreibe und was das mit den Liedern soll.
Ich habe ihn gehasst, weil er mich so häufig in Frage stellte. Und ich ihn nie. Ich hab ihm nicht vorgehalten, dass er nicht bei seinem letzten Schultag-Spaß war, auch wenn es mich wahnsinnig irritiert hat. Ich rege mich nicht darüber auf, wenn er schon wieder sagt, dass er Pizza-Taxi fahren möchte, auch nicht, wenn er sagt, dass er nicht weiß, was er studieren soll, nicht als er meinte, er wolle gar nicht studieren. Es war eben seins. Sein Leben. Und er mein Bruder. Ich habe nie gesagt, dass er emotional immer total in die Defensive geht, weil ich weiß, dass ihn das kränkt, fand längst nicht alle Musik, die er hörte schön, sah mich aber nicht zum zwanghaften Nörgeln gedrängt, ich habe all seine "Auto Motor Sport" Sendungen nie als Scheiß bezeichnet, auch wenn ich sie zum kotzen fand. Weil er mein Bruder ist. Der, den ich respektieren, den ich liebe und der es noch immer geschafft hat. Noch immer.
Vielleicht habe ich ihn deswegen auch gehasst. Weil er immer schon die Verantwortung übernommen hat, weil er Nebenjobs bekommt, wo ich nicht einmal peripheres Wissen anbieten kann, weil er immer Geld hat und ich nie, weil er nie der Unzuverlässige war, weil er nie irgendwas unter den Teppich gekehrt hat, auch wenn es ihm nicht gefiel... vielleicht auch deswegen. Wer weiß das schon so genau?
Vielleicht konnte ich nie so recht glauben, dass zwei so verschieden sein können, die aneinander, miteinander gewachsen sind, zwei, die dieselben Gute Nacht Geschichten hörten und sie sich später gegenseitig vorlasen, zwei, die einen so ähnlichen Weg hatten, zwei, die jeden Schritt gegenseitig beobachteten, zwei, wie wir eben... Vielleicht kann ich das immer noch nicht so richtig fassen... dass wir so verschieden sein sollen.

Und so suchte ich mir noch andere Brüder. Jungs, die weiterhin auf mich aufpassen würden, wenn du weg wärst, welche, die mich weiterhin in Frage stellen und die ich auch in Frage stelle, Brüder, für die ich genau so viel geben würde, wie für meine leiblichen. Brüder, die nicht so verdammt bescheiden sind, wie du, Hannes, oder so jung, wie Jan-Friedrich, oder so fort, wie Carl-Dietrich. Ich habe mir Brüder gesucht, die so launisch sind oder so besserwisserisch und in vielerlei Hinsicht denen sehr ähnlich, die ich ja schon hatte und doch ganz anders. Brüder, die nicht immer alles richtig gemacht haben, was ich falsch gemacht habe, solche, die mich vielleicht auch einfach so respektieren, wie ich meine Brüder respektiere und immer respektiert habe, egal ob ich sie hasste, oder nicht.

Und es ist nicht so, als wäre Dennis der erste gewesen, oder Friedemann... das hat doch alles viel früher angefangen... vielleicht damals mit Franz, danach kam Ronald und später war es Patrick und dann viel zu lange niemand... viel zu lange... fast wäre ich daran vergangen... nur die Mädels mit ihrem wöchentlichen Kleinkrieg, das war nicht genug. Und dann kam Friedemann und dann Dennis und ich weiß, es werden noch mehr kommen, weil ich weiß, dass Brüder ein hohes Gut sind und ich habe das durch keinen anderen erfahren, als meinen großen Bruder, auch wenn wir sind, die wir sind. Und auch wenn das eben unsere Beziehung zu einander zu dem gemacht hat, was sie jetzt ist:
Er, der große Realist, der praktisch Begabte, der sich organisieren konnte und irgendwie doch immer wusste, was er wollte, was er konnte und wie weit er damit kann. Ich, die kleine Träumerin, die eher künstlerisch-sprachlich Begabte, die Angst vor allem hatte, das sie mit Menschen klären musste, die sie nicht kannte und die sie nicht kannten, die immer alles wollte, meistens nicht viel konnte und überhaupt nicht mehr wusste, wo es lang ging... Und ich dich für deine Bodenständigkeit bewundernd und du mich für meine Abgehobenheit oder Lebensuntüchtigkeit verachtend. Weil wir sind, die wir sind. Vielleicht konnte ich das nur nie so richtig glauben.

Und es nicht so wichtig, dass das einer meiner Brüder liest, wohingegen es sehr wichtig für mich war, es zu schreiben. Sollte ich euch gelangweilt haben, so tut es mir Leid. Und ich weiß, dass Hannes nie über so etwas geweint hätte, aber ich tue es. Weil wir so verschieden sind, so verschieden... dabei sind wir doch so ähnliche Menschen... oder haben das alle immer nu so gesagt? Hat das am Ende niemals gestimmt?

Montag, März 20, 2006

Oh baby, baby, it's a wild world... Ostsee

Eigentlich hätte ich übel Lust, morgen wieder in die Schule zu gehen, allerdings will ich das auch nicht verschleppen und morgen ist eh nichts besonders wichtiges dran...

Ich habe versprochen, das Album ausführlich zu besprechen, aber ich hab jetzt erstmal das andere von Dennis wieder gefunden und werde das Lied, nach dem ich nun 3-4 Tage gesucht habe in der Endlosschleife hören. Solange kann ich erstmal nur sagen, dass ihr Leute MICH das mit dem trommeln machen lassen solltet... und dass wir bessere Aufnahmetechnik brauchen... der Rest kommt, wenn ich nicht mehr im Fieberwahn bin.

"But if you wanna leave, take good care,
hope you make a lot of nice friends out there,
but remember there's a lot of bad air and beware..." Cat stevens hat das schon nicht schlecht gemacht.

Fahr ich am Sommer mit an die Ostsee, oder nicht? Ich bin mir darüber noch nicht so ganz im klaren. Vielleicht krieg ich das Geld ja irgendwo her... wenn ich noch mehr spare, als ohnehin schon... aber was tut man nicht alles für einen Sommer? Ich würde so ziemlich alles dafür tun. Und deswegen geh ich nun wohl doch kassieren, hole mir in EDEKA eine Erkältung nach der anderen, lasse mich von Frau Lehmann anmotzen, werde mich an die Orgel hängen und um Geldgeschenke betteln... also alles so wie immer. Sonstewas für sieben verdammte Tage... wir haben Maßstäbe, Leute!

So. Mir tut immer noch alles weh. Franzi will wissen, ob ich mit an die Ostsee fahre und ich will wissen, auf welchen Bäumen Geld wächst.

Ein kleines Mädchen denkt immer zu viel.

Das Hühnchen und das Gewürz haben ein neues Album aufgenommen. Und ich habe die eine CD von Dennis immer noch nicht wieder gefunden... aber ich muss dieses eine Lied wieder hören("...so muss es sein ganz allein...").

Warum bin ich eigentlich hier und nicht anderswo? Ich habe, genau wie der Rest meiner Family Magen-Dramgrippe und bin deswegen einfach zwischen hier und dort... und komm hier nicht richtig fort.

Kann auch nicht so richtig viel schreiben... eine ausführliche Kritik über das Album kommt, wenn ich es durch gehört habe... bye bye

Samstag, März 18, 2006

Das Mysterium "Frau"

Wenn ich so oft und so viel Haare abschneiden würde, wie ich wollte, hätte ich längst eine Glatze. Meine Haare sind kurz. Also nicht ganz kurz aber eher ungewohnt kurz würde ich sagen, da ist mehr als die Hälfte ab. Irgendwie rennen Frauen immer zum Friseur, wenn sich etwas in ihrem Leben ändert... tja... vielleicht bin ich auch eine von denen, vielleicht ändert sich mein Leben aber auch erst dadurch... ich bin gespannt, was Luisa sagt und wie Dennis es findet, was der Rest dazu meint, ist mir - gelinde gesagt - scheißegal.

Warum mein Friseur manchmal mehr über mein Leben weiß, als meine Freunde: Ihr müsst euch das mal vorstellen, wie soll man während waschen, schneiden, föhnen die ganze Zeit schweigen? Ich meine, wir opfern uns da gegenseitig zwischen einer dreiviertel und einer ganzen Stunde. Da sollte man sich danach - finde ich - nicht völlig fremd sein. Und so erzähle ich, vom Abitur meines Bruders, meines geplanten Auslandsausfenthaltes, dem Studienwunsch, den Lehrern, den Freunden, dem Leben... halt dies und das... Friseur-Gespräche? Wer kennt das noch?

Von einem wunderbaren Erlebnis muss ich allerdings noch berichten. Als ich dann so durch das Rathaus-Center steppte, um den Rest meiner Familie ausfindig zu machen, sah ich doch tatsächlich Isabell Glawe. Und es hat mir eine perverse Freude bereitet, zu sehen, dass sie längst nicht mehr so hübsch ist, wie früher und dass ihr Freund alt, hässlich und(so mein erster Eindruck) unfreundlich ist. Warum finden wir es gut, zu sehen wie unser(e) Ex-Freund(in)/unser Ex-Schwarm nicht mehr so toll aussieht, nicht mehr so begehrt ist, etc. etc.?
Dieses freudige Erlebnis konnte ich allerdings nicht bei anderen "Exen" herstellen: Scheine einen guten Geschmack entwickelt zu haben, sehen alle immer noch atemberaubend aus.

Sollte ich eine meiner Töchter - derer ich 5 zu haben plane - vielleicht Clara nennen? Na ja... erstmal da hinkommen, nicht wahr? ^^

Jetzt fahr ich zu Franzi, die langweilt sich und schocke sie mit meiner Haarlänge.

Und du wirst wissen, was zu tun ist...

... in der Nacht, wo die Welt sich aufhört zu drehen.

Dieser Satz schlummert schon lange hinter vergilbten Chorsätzen und Verwirrungsbarrikaden, heute habe ich ihn wieder hervorgekramt und er hat mich irgendwie immer noch gefangen genommen.

Schon der erste Teil: "Du wirst wissen, was zu tun ist", wie viel Vertrauen, wie viel Zweifellosigkeit in einer Welt voller Skepsis! Alles danach nur Verzierung, alles weitere nur eine genauere Definition: "In der Nacht, wo die Welt aufhört, sich zu drehen", welche Nacht wird das sein? Was wird geschehen?
Ich denke, es könnte die Nacht sein, in der wir uns entdecken. Das kommt ganz darauf an, wer du bist und wer du sein kannst. Was ich bin und was ich sein kann, liegt bereits hier und in all den Gedichten, die ich im weltweiten Netz aufgehangen habe. Es kommt ganz darauf an, wie sehr wir aneinander reißen.

Du wirst wissen, das zu tun ist! In der Nacht, in der wir beide voreinander stehen.

Donnerstag, März 16, 2006

Wieviele Menschen meinen, sich nicht zu irren,

bis sie beginnen, in Liebe zu investieren...

Wer schenkt mir eine Ukulele zum Geburtstag?? In grün, mit Tasche, Plektrum und Grifftabelle inkl. Versand für 25,85€...

Am liebsten hätt ich sie mir heute schon bestellt... aber wie immer ist das Geld knapp... hmpf

Mittwoch, März 15, 2006

Wenn...

... du und ich wir wären, dann würde ich deine Hand nicht nur halten, weil es so kribbelt, weil sie so warm ist und weil sich dann alles so leicht anfühlt, sondern auch, um dich nicht zu verlieren...

"Manchmal kann ich gar nicht mehr richtig fühlen", keine gute Voraussetzung, um zu lieben. Keine gute Ausgangssituation, wenn man brennen will. Ich warte, bis du wieder kannst, mein Schatz. Wir haben keine Eile.

Ich finde Dennis' CD nich mehr... die vom Sommer... die lange... muss Morgen noch mal schauen *grummel*

Dienstag, März 14, 2006

Ticks, Manien und frenetisches Sammlertum

Was musste ich beim Maikind lesen? Unterwäsche-Sammlungen? Was habe ich schon bei Sandra erlebt? Drei deckenhohe Schuhschränke? Was hat Anne heute erzählt? Entzugserscheinungen von Schmerzmitteln?

Ich habe mir also für heute vorgenommen, mich selbst mal ein bisschen unter die Lupe zu nehmen. Sicher habe auch ich meine Ticks, Spleens und Neurosen, wer hat die nicht? Aber ich sammle weder Unterwäsche noch Schuhe, noch reise ich irgendwelchen Bands hinterher oder sonstiges. Ich sammle Dialoge, Sätze und Wortgruppen, die ich weltbewegend, lustig oder paradox finde. Ich sammle kleine Melodien, die von Disharmonie gezeichnet sind. Ich sammle interessante Bekanntschaften, Erlebnisse und Gefühle, ich hebe sie auf und ab und zu erinnere ich mich an sie und kann es wieder sehen, wieder spüren, wieder fühlen.
Ich lese vielleicht schon ein wenig zu oft spashley fanfiction, ich höre exzessiv Musik und man sollte mich eigentlich nie mitten im Lied stören, noch weniger allerdings sollte man mich unterbrechen, wenn ich gerade an einem Gedicht, einem Song oder irgendetwas derartigem arbeite, das Schreiben artet bei mir in letzter Zeit zur Sucht aus, ich produziere jeden Tag mindestens einen Text und schlage und schreie, wenn man mich daran hindert. Ernsthaft.
Ich sammle Menschen, in die ich mich verliebe. Und ich hab ehrlich gesagt schon ne ganze Menge zusammen... Dennis würde jetzt eher "verknallen" sagen. Geht auch durch, ich mag das Wort nur nicht so. Und weil ich diese Menschen sammle und beinahe schon süchtig nach ihnen bin, gehe ich am 6.4. ins Theater zu Happy End, um Julia Zabolitzki zu sehen, die gehört nämlich auch schon zu diesen Menschen.
Ich bin bestrebt hinter allem, das passiert einen tieferen Sinn und Zusammenhang zu erkennen. Zufall ist eine Komponente, die ich nicht gerne mit einbeziehe. Versteht mich nicht falsch, ich mag durchaus spontane Handlungen, Kurzschlussreaktionen und unvorhersehbare Geschehnisse, aber ich mag es, Dinge - zumindest im Nachhinein - nachvollziehen zu können und das kann schon mal dazu führen, dass ich über Ereignisse, die ihr als total nebensächlich betrachtet, mal eben 20 Minuten nachdenke.
Ich bin süchtig nach dem perfekten treibenden Beat, einer Sprache, die ich nicht verstehe und die mich trotzdem anspricht, nach Menschen, die kuriose Sachen wissen oder außergewöhnliches machen, nach guter Vokalmusik und schönen Frauen, nach plötzlichen Erinnerungen und seltsamen Träumen.

Und in diesem Sinne: Es fühlt sich immer noch richtig an. Immer noch richtig, Rike zu lieben. Immer noch richtig, Sophie küssen zu wollen. Immer noch richtig, an Luisa zu denken. Immer noch richtig, Laura Komplimente zu machen. Immer noch richtig, von Maria zu träumen. Immer noch richtig, Sandra schön zu finden. Immer noch richtig. Einfach so.

Übrigens: Es bleiben natürlich noch einige Macken, Paranoia-Situationen und Ticks, die ich hier nicht erwähnt habe... aber das wäre einfach ausgeartet^^.

Montag, März 13, 2006

Rückblick und Ausblick

Ich habe eben mal kurz Rückblick gehalten und gelesen, was ich die letzten zwei Wochen hier so geschrieben habe... Und ich scheine tatsächlich auch eine von denen zu sein.
Eine von denen, die ich so oft nicht verstehe. Eine, die ziemlich verschwenderisch mit dem Wort "Liebe" und dem Gefühl dazu umgeht. Eine, die sich nicht entscheiden möchte, weil es so wie es ist gerade gut passt. So eine bin ich also?

Ich habe ein Mädchen in Schweden gefunden, in das ich mich vielleicht auch noch verlieben könnte. Einfach nur, weil ich das mag. Eigentlich kenne ich nur ihren Namen... aber das kann man ja ändern, nicht wahr? Das kann man ja ändern.

Freut ihr euch schon auf mich, wie ich sein werde später? Denn ich freue mich schon auf euch, wie ihr später sein werdet. Ich freue mich schon darauf, mich mit Mia über ihr Referendariat zu unterhalten und darauf Friedemanns Medizin Lernexzesse mitzuverfolgen, darauf von Lauras Schauspielstudium zu hören und auch darauf, zu sehen wo mein Hühnchen hingeht, ich freue mich darauf meine Kinnlade vom Boden zu kratzen, nachdem mir Sandra erzählt haben wird, was sie so macht und darauf mich irgendwie aufgehoben zu fühlen zwischen all diesen Menschen, die unter der Angst sich zu verirren vielleicht doch wissen, wo es lang geht.

Wer geht mit mir ins Theater? 6.4. 19:30Uhr: Happy End... Es ist toll, toll, toll... mit 6 Euro könnt ihr dabei sein... lasst mich nicht alleine gehen!

Sonntag, März 12, 2006

I remember the days...

... when I was so eager to satisfy you...

Ich denke, ich werde besser darin, ich zu sein. Eine bessere Version von mir. Arbeitet ihr auch unentwegt daran euch zu verbessern? Oder besser: Habt ihr auch von Zeit zu Zeit Anfälle, in denen ihr unbedingt ein besserer Mensch werden wollt?

Samstag, März 11, 2006

Was für ein hübscher junger Mann!

Mein Bruder trägt wieder Anzug. Ich mag es, wenn mein Bruder Anzug trägt. Weil er dann so erwachsen aussieht, wie er ist und so schön, wie er sich selbst nicht erkennt.

Nur ob ich wirklich auf seinem Abi-Ball mit ihm tanzen werde, ist noch offen... weiß gar nicht, ob ich das noch kann. Richtig tanzen.

Donnerstag, März 09, 2006

Es ist das erste und ganz sicher nicht das letzte

Was wir gemeinsam schrieben, gerade erst. Das Hühnchen und ich(er beginnt):

Und ich öffne alle Weine,
denn ich habe es gesehen:
mit uns sind wir nicht alleine,
wir schreiben "Sommer" in den Schnee,

Wir holen Luft, um zu sagen, was wir fühlen,
und fangen an noch heller zu brennen,
wie sehr wir in unseren Köpfen wühlen,
wir können es nicht sicher benennen,

Ich zeige dir die Plätze, an denen die Seelen sich berührn,
wir tanzen umso wilder, umso mehr wir uns verführn,
ich traue uns ein Leben zu, das sich auch lebendig fühlt,
wir sind die Menschen, die Freunde, die Band, die in allen Herzen wühlt.

Ich halte dir die Augen zu, damit du wirklich siehst,
damit du nicht enfach, wie die Zugvögel fliehst,
ich zerzause mit meinen Händen dein Haar,
wir sind mehr als nur unerreichbar

wir sind unvergleichbar!

Und das macht unsere Leben so oft reicher,
Die Breitband-Bilder und die großen Vergleiche,

wir malen in Farben, die man selbst mischen muss, um sie zu sehen,
unsere Massen werden weinen, wenn wir gehen,

Wir gehen nach der dritten Zugabe mit Standing-Ovation,
wir hatten Zeitraffer-Szenen und auch die Slow-Motion,

this is our revolution,
the most sentimental solution,

I can already feel the after-glow,
we had a heartblood stained reality show...


Ich danke. Nicht nur für das Reime hin un her werfen. Sondern für alles, was wir geteilt haben.

Wir kommen aufs Cover. Dass das mal klar ist! Wie siehts aus mit Ostern? Wollen wir schon mal Lieder tauschen und dann Session machen? Mit den großen Dschugel-Trommeln und Gitarre und einem Schellenring und Mundharmonika und... eben dem ganzen. Ich bin auf der Suche. Ich hoffe es klappt.

Eigentlich hatte ich genau so Angst, wie du...

... doch heute siehst du mal wieder unerhört gut aus,
und ich, ich bin unerhört zerstört...
Unterschwellig zumindest.

Nein, es geht mir nicht schlecht, ich will mich nicht beklagen, nur sagen vielleicht, dass man heute mal wieder unerhört gut aussah. Man? Einige Personen. Um ehrlich zu sein sogar unverschämt viele.

Mittwoch, März 08, 2006

Diesmal ist es ernst: Zähähähähähähätt!!!

Ja, die Z-Frage lauert schon wieder. Nein, heute lauert sie nicht nur. Mein Bruder hat heute seine mündliche Prüfung mit 15 Punkten abgelegt und kommt somit auf einen Gesamtschnitt von 1,5... Ich selbst weiß am Besten, dass mein Bruder immer viel fleißiger war, als ich... und jetzt kommts: Der numerus clausus für Germanistik/Anglistik ist 1,3... *argh*... das schaffe ich überhaupt nur, wenn meine folgende Zeugnisse mit 1,0 abgehen... und ich weiß selbst, dass das nicht drin ist...

Diesmal ist es ernst. Ich habe mir heute Hefter angelegt, Hausaufgaben gemacht, Chemie nachgearbeitet und Mathe geübt. Diesmal ist es ernst. Jetzt geht es um jeden Punkt. Sogar die seltsamen Schiedsrichter-Zeichen für Volleyball habe ich mir heute schon angesehen... Weil es später verdammte Scheiße niemanden kümmert, ob ich intelligent bin, sondern lediglich, was auf dem Papier steht...

Ich bereite mich das erste Mal in meinem Leben auf Klausuren vor. Übersetze Latein und lese Ovid wie eine Bekloppte, habe Emilia Galotti schon halb durchgearbeitet, weil es in der Deutsch-Klausur dran kommt und lese den SPIEGEL-Leitartikel nicht nur, sondern fasse schriftlich die Thesen zusammen...

Es hat keinen Sinn, es zu bestreiten: Ich habe Angst. Angst am Ende doch verkannt zu werden. Am Ende an mir zu scheitern. Angst unterqualifiziert zu sein. Angst überqualifiziert zu sein. Angst den Blick zu verlieren. Angst am Ende nicht nur perspektivlos, sondern visionslos zu sein. Klar wird das Leben immer irgendwie gehen... aber eben vielleicht nicht dahin, wo ich will.


Übrigens: Ich gehe nicht zu Nadjas Party, weil ich eben nicht gehe. Will meine restlichen Gehirnzellen erhalten, muss unbedingt Gottesdienst spielen, etc.

Dienstag, März 07, 2006

Ich habe deine Hand zerdrückt...

Heute zwischen Troja und dem Dativus auctoris habe ich deine Hand zerdrückt. Und bin mir keiner Schuld bewusst. Du hast unsere Finger verschränkt. Du wolltest das so eng. Ich hab doch nur zugefasst... Ich habe deine Hand zerdrückt. Und du mein Herz. Ein guter Deal, mein Schatz.

Der Abi-Chor macht ernst zu nehmende Fortschritte. Ernst zu nehmende!! Wir gospeln jetzt ein bisschen vor uns hin mit "Sometimes I feel like a motherless child" und werden in nicht allzu ferner Zeit auch mit Musical beginnen. Ich kriege euch alle noch!!!!!

Außerdem werde ich mich wohl langsam mal um den Kreativpreis bemühen... schließlich gibt es da 200 € und kreativ bin ich ja...

Ansonsten Lagebericht für diese Woche: Geld - Katastrophal, Luisa - Nachhilfe-Termin verlegt, deswegen sehen wir uns diese Woche nicht, Musik - Das ist Varieté in der Mache, Party - werde NICHT zu Nadjas Gebu gehen, Schule - muss in Mathe und Deutsch mal wieder was machen, Schlafdefizit - konstant.

Mündliche Prüfung. Mündliche Prüfung? Was mach ich da eigentlich? Religion? Musik? Oder doch selbstmörderisch Sozi?

Sonntag, März 05, 2006

Du machst mich dumm. Und hilflos. Unselbstständig. Und überhaupt ganz und gar so, wie ich nicht sein möchte.

"Du machst mich krank,
du machst mich dumm,
die Liebe lacht mich aus...

Aus Liebe wollte ich alles wissen,
jetzt weiß ich leider nichts,
aus Liebe wollt ichs besser wissen,
mein Wissen hilft mir nicht..."

Rosenstolz haben ein neue Album draußen... und Mitte der Woche müsste es in unserem Briefkasten landen.

Was Sophie heute schon wieder alles gesagt hat, darf ich nicht sagen, sie hat es verboten. Was Felix allerdings gesagt hat, darf nach draußen:

zitat Sophie: "Für alle anderen werden wir wahrscheinlich ab Montag zusammen sein - Tobi und ich"
Was aber sie darüber denkt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Noch nicht.

Mom und ich reden wieder miteinander...

Ich soll mich bei der Fahrschule anmelden... dabei hab ich noch gar nicht genug geld... Ich hab das alles nicht verdient...

Wenn ich innerhalb der nächsten zwei Ewigkeiten mal wieder in feste Hände gelangen will, sollte ich mich vielleicht für jemanden entscheiden... aber ich wurde in den letzten Monaten professionell verwirrt, zumindest was klare Entscheidungen angeht... ich glaube, ich weiß gar nicht mehr, wie das funktioniert...

Samstag, März 04, 2006

Ich habe nichts gegessen...

sagen, dass es gut schmeckt, tue ich trotzdem. Um sie zu besänftigen.

Ich hatte schon ewig keinen richtigen Streit mehr mit meiner Mutter. Wir hatten zwar diese Unstimmigkeiten um das Geld und den Führerschein, aber das war ja nur eine Meinungsverschiedenheit, wie so viele, die wir haben. Heute allerdings ging das nicht so glimpflich ab... zur Zeit reden wir nicht miteinander...

Meine Mutter hat sogar gemeint, sie hätte nicht übel Lust, mir bis zu meinem 18. Geburtstag alle Partys und Chorproben zu streichen... Angst gehabt hat sie. Angst. Und ich bin mehr als wütend auf mich.

Gestern haben Anna und Anita im Gemeindehaus gefeiert und mir war wohl irgendwie entfallen, dass ich meiner Mutter gesagt hatte, ich wäre um elf wieder zu Hause... demzufolge habe ich natürlich auch nicht angerufen... und kam erst halb eins... anscheinend haben sie auch versucht mich anzurufen... ohne Erfolg.

Ich hab wohl noch einige andere Dinge vergessen... zum Beispiel, meiner Mutter zu sagen, wo ich konkret bin und mit wem und überhaupt... jedenfalls hat sie sich Sorgen gemacht...

Und bin ich es nicht meinen Eltern schuldig? Zuverlässig zu sein? Bin ich es ihnen nicht schuldig? Nach all den Jahren?

... Ich bin enttäuscht von mir. Wirklich enttäuscht...

Donnerstag, März 02, 2006

Du hast ausversehen "ich liebe dich" gesagt...

und danach wurdest du verlegen und wusstest nicht mehr, was dich noch retten sollte, bis ich es tat... mit einem simplen Lächeln.
Ich mag, wenn du schwedisch sprichst... vor allem, wenn du so etwas sagst^^.

Ha! Der Frühling kommt... ich liebe wieder überall hin. Das heißt... vorerst verliebe ich mich erstmal überall hin.

Gestern Rike und Thres, heute ist Luisa nochmal im Highscore nach oben geschossen, wie ein Senkrechtstarter bei Windstille...

Die Mail von Laura kann nicht weit sein, die mir klar macht, dass da noch viel mehr tolle Mädels sind^^.

Mittwoch, März 01, 2006

Aber schnell! Kehre aus der Gefahr zurück!

Ich bin noch ganz verwirrt. Ich bin in Stücke gefallen und eins geworden in gut zwei Stunden...

Ich war bei der Aufführung des Ja-Sagers und des Nein-Sagers... und ich bin heillos überflutet von Gefühlen.
Ich mag Weill. Sehr, sehr, sehr! Theresia hat die Mutter gespielt, als gäbe es kein Morgen mehr und Swantje hat mich total überrascht und vom Hocker gerissen mit ihrer zweimaligen Darstellung der Studentin... Auf Lukas hatte ich mich seit Wochen gefreut und er hat mich nicht enttäuscht: Handfestes Schauspiel und alle Dissonanzen sitzen. Auch der Chor, der so synchron den Kopf schwenkte, wie nie zuvor war einfach top. An Bianca und Frieda war sowieso nichts zu rütteln und wie sie diesen meisterhaften Dialog von Bredemeyer aufführten hat mir schlicht den Atem genommen... so viel zum rein musikalisch-schauspielerischen Aspekt.

Gefühlsmäßig bekam das nochmal eine ganz neue Qualität.
Ich fand Rike auch in mausgrauem Leinen total heiß. Dieser Erkenntnis folgte meine Verblüffung darüber, dass Luisa Cello spielt... und ich dachte noch, dass die Musik es ist, die uns am meisten trennen würde. Luisa spielt Cello... mit Hingabe. Doch damit nicht genug. Nein, es war da natürlich noch Thres. Thres, die sang: "Aber schnell! Kehre aus der Gefahr zurück!" und mich sofort hatte. Sofort. Und das nach zwei Jahren.
Ich habe mich noch nicht von diesem Wechselbad erholt, muss ich sagen. Ich zittere noch.

Nun zum Einleitungssatz... Zehn vor sieben stieg ich ins Auto und spürte bereits ein leichtes Nervenflattern. Aber die Nervösität, als ich die Turnhalle betrat, übertraf dies um vieles... Eigentlich unsinnig, schließlich hatte ich ja nichts zu verlieren... Aber ich wusste ja, wieviel Probenzeit in diese beiden Stücke investiert worden waren, ich wusste, dass die meisten Schüler quasi keine Wochenende und Ferien mehr gehabt hatten in den letzten zwei Monaten... Es musst einfach werden. Und obwohl die Premiere bereits gestern war, lagerte immer noch eine ganze Menge Druck auf den Darstellern.
Aber dann, als der Vorhang aufging und die erste Szene anfing, war ich einfach nur noch wahnsinnig stolz. Noch viel mehr natürlich in der Pause zwischen Ja- un Nein-Sager... Einfach nur sehr froh diese Menschen zu kennen, die das da so toll machen. Und plötzlich ja das Gefühl irgendwie eins zu sein mit diesem Enthusiasmus... Der Nein-Sager rief dann mit der spröden Musik bei mir beklemmungsartige Zustände hervor. Die Stimmung setzte sich im ganzen Saal fest und nach dem Schlusssatz("keiner feiger als sein Nebenmann") blieb mir nichts anderes, als aufzuspringen und zu klatschen, bis meine Hände taub waren. Und danach noch weiter. Am liebsten hätte ich gewunken und wäre auf meinem Platz rumgesprungen, so ganz war ich in diesem Moment. Und bin es noch. Möchte noch viel länger klatschen für diese außerordentliche Leistung.

Im Musikschulsommer werden die beiden Schulopern nochmal aufgeführt. Lasst es euch nicht entgehen! Das sind unsere Leute! Lasst es euch nicht nehmen, wie besessen zu applaudieren, auch wenn die anderen sich mit befremdeten Blick nach euch umsehen...